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Diskussionsveranstaltung zum Thema Selbstbestimmt Leben von Menschen mit Behinderungen - Zum Stand der De-Institutionalisierung, Di. 28.5.2024, 18 Uhr


Logo UN-BRKDie Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, deren Ratifizierung in diesem Jahr 15-jähriges Jubiläum feiert hat einen starken Impuls für das Recht auf ein selbst-bestimmtes Leben von Menschen mit Behinderungen gesetzt. Nach Artikel 19 der Konvention müssen die Vertragsstaaten gewährleisten, dass „Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt die Möglichkeit haben, ihren Aufenthaltsort zu wählen und zu entscheiden, wo und mit wem sie leben, und nicht verpflichtet sind, in besonderen Wohnformen zu leben“. 

Dies entspricht nicht der Lebensrealität vieler Menschen mit Behinderungen in der Bundesrepublik. Sie müssen mangels Alternativen und Kostenvorbehalten in Heimen leben, um die von ihnen benötigte Unterstützung zu erhalten. Solche Einrichtungen zeichnen sich durch fehlende Kontrolle auf Entscheidungen im Alltag, mangelnde Wahlfreiheit hinsichtlich der Mitbewohner*innen und der Mitarbeitenden sowie ein hohes Maß an Bevormundung und sozialer Kontrolle aus. 

Wiederholt hat der zuständige Ausschuss der Vereinten Nationen die Bundesrepublik Deutschland für den hohen Anteil an besonderen Wohnformen und die damit einhergehende Segregation von Menschen mit Behinderungen kritisiert. In der aktuellen Stellungnahme zum Staatenbericht der Bundesregierung wird die Entwicklung einer Strategie zur Deinstitutionalisierung eingefordert. 

In der Veranstaltung soll die kritische Position der Vereinten Nationen gegenüber besonderen Wohnformen erläutert werden und es sollen Strategien zur Deinstitutionalisierung auf den unterschiedlichen politischen Ebenen und als Thema der Organisationen von Menschen mit Behinderungen diskutiert werden. 

Diskussionsveranstaltung zum Thema: Selbstbestimmt Leben von Menschen mit Behinderungen - Zum Stand der De-Institutionalisierung 

Dienstag, den 28. Mai 2024 von 18.00 bis 20.00 Uhr 
im Seminargebäude Pilgrimstein 12, Raum 305 (barrierefrei nutzbar) 

Referentin: Dr Jana Offergeld, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Monitoringstelle zur Umsetzung der UN-Behinderten-rechtskonvention des Deutschen Instituts für Menschenrechte 


Die Veranstaltung wird gemeinsam organisiert von Verein zur Förderung der Inklusion behinderter Menschen (fib) e.V. und der Philipps-Universität Marburg, Institut für Erziehungswissenschaft, Prof. Dr. Erik Weber